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Claas August Carl Wolff

Claas August Carl Wolff (1829 - 1909)


Claas August Carl Wolff wurde im Jahre 1854 nach dem Tode seines Vaters mit 25 Jahren alleiniger Inhaber der Firma. Er war verheiratet mit Albertine Johanna Brons, geb. 11. November 1830, gest. 16. Mai 1905. Claas August Carl Wolff hatte mit seiner Frau Albertine Johanna Brons vier Kinder.

Die Persönlichkeit Claas August Carl Wolff

Claas August Carl Wolff (1829-1909) war besonders bekannt durch seine Wohl-tätigkeit und seine langen Wanderungen mit seinem Bernhardiner. Er soll jeden Tag nach Holtland und zurück gelaufen sein und dabei alle, auch die Kinder, mit gezogenem Hut begrüßt haben. Er hat sehr gesund gelebt , die körperlichen Anstrengungen, sein einfacher und genügsamer Lebensalltag ermöglichten ihm früher als anderen ein langes, gesundes Leben. Jan Hibben rühmte ihn später in einem literarischen Portrait, nachzulesen im Kapitel unter „Wienverlater Wolff“. Das Bemühen, anderen zu helfen, entsprach sicherlich der Tatsache, dass er selber dankbar für die positive Entwicklung seines Lebens war.

Er ging immer mit der Zeit und war allen Neuerungen gegenüber sehr aufgeschlossen. Das galt nicht nur für die Firma, für die er alle neuen Verkehrsmittel, sei es das Fahrrad oder ein Rollwagen beschaffte, sondern auch für den privaten Bereich. Ein Gewächshaus im Garten verbesserte die Versorgung der Familie mit frischem Gemüse. Als mit dem Hafenneubau die städtische Wasserversorgung und die städtische Entwässerung eingerichtet wurden, ließ er im Hause neue Toiletten einrichten und das alte Toilettenhäuschen im Garten abreißen. Sein Garten hinter dem “Danneboom” zog sich bis zur Leda, später dem Hafen hin. Sein Enkel Claas erinnerte sich später: “Der großväterliche Garten zog sich parallel zu unserem zum Wasser hinunter. Er war größer und nutzbringender bepflanzt mit Johannis- und Stachelbeeren, Apfel- und Birnenbäumen, Erdbeeren, Pfirsich- und anderem Spalierobst. Außerdem war ein Gewächshaus vorhanden, das ich immer mit andächtiger Scheu betrat. Der herrliche Duft der Marschall Wial Rose, deren Stamm sich unter dem Glasdach verzweigte, verband sich mit der feuchtwarmen Luft und dem kräftigen Erdgeruch zu einer Atmosphäre, die heute noch in mir die kindlich romantische Vorstellung eines verzauberten Märchengartens auslöst. Auf dem schwarzen Wasserspiegel der Zisterne lagen immer die gelben Rosenblätter. Sie schien mir unergründlich, und ich habe nie gewagt, sie daraufhin zu prüfen, weil ich in der Tiefe Wasserwesen vermutete.”

In wirtschaftlicher Hinsicht hatte Claas August Carl Wolff sein Vermögen auf drei Grundlagen gestellt: Immobilienbesitz, Anlagekapital und Weinhandlung. Es gab Jahre, in denen er seine Haupteinnahmen aus der Vermietung und Verpachtung bezog, aber auch aus dem Kapitalvermögen hatte er eine gute Rendite. Die Einnahmen aus der Weinhandlung waren von Jahr zu Jahr unterschiedlich, was auch damit zusammenhing, wie gut seine Kunden ihre Schulden bezahlten. Einen erheblichen Aufschwung nahm das Geschäft erst nach 1900 und wurde von da an zur Haupteinnahmequelle.

Sein Enkel Claas Carl August Wolff , der nach ihm benannt wurde, erinnerte sich sehr gut an ihn. “Mein Großvater Claas August Carl Wolff war eine stadtbekannte Persönlichkeit. Er hat unendlich vielen Menschen geholfen. Seine Güte war sprichwörtlich, doch verband er mit seiner steten Hilfsbereitschaft einen ungeheuer starken Willen. Er pflegte täglich seine 2 bis 3 Flaschen Rotwein zu trinken und rauchte in 4 Tagen eine Kiste Zigarren von 100 Stück.” Als sein Arzt ihm im Alter von siebzig Jahren riet, wegen einiger körperlicher Beschwerden das Rauchen der geliebten schwarzen Brasilzigarren aufzugeben, tat er es sofort. Die Zigarren, die er dann noch bei sich trug, verschenkte er an andere.

Claas August Carl Wolff, Erinnerungen, Leer o.J.

Ausführung durch Fr. Ludmila Mitro- Henseler, Dipl.-Restauratorin .


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